Naturme▀felder


Der Betrieb von Naturme▀feldern ist erforderlich, um die bei der hydrogeologischen Standortbewertung eingesetzten herk÷mmlichen und neu entwickelten Me▀- und Erkundungsmethoden unter kontrollierten, aber praxisnahen Feldbedingungen erproben und bewerten zu k÷nnen. Das Arbeiten unter Feldbedingungen ist insbesondere im Falle kleinrΣumig heterogener Aquiferstrukturen notwendig, weil sich deren Auswirkungen auf den Str÷mungs- und Transportvorgang im Laborma▀stab nicht erfassen lassen. Im Feld kann dabei insbesondere auf die Fragen des Untersuchungsma▀stabes, des methodenspezifischen Mittelungsvolumens und des Wechsels vom Labor- zum Feldma▀stab eingegangen werden.

Um die erforderlichen Untersuchungen durchfⁿhren zu k÷nnen, wurde im Zeitraum von 1986 bis 1994 unter der Leitung von Prof. Dr. G. Teutsch mit Finanzmitteln des Projektes Wasser-Abfall-Boden (PWAB, Baden-Wⁿrttemberg) und der EG auf der Horkheimer Insel bei Heilbronn ein ungefΣhr 2áha gro▀es Naturme▀feld eingerichtet. Der Porengrundwasserleiter ist dort 3 - 5 m mΣchtig und besteht aus sandigen, z.áT. schluffigen Fein- bis Mittelkieslagen mit vereinzelten grobkiesigen Muschelkalkger÷llen. Das Me▀feld ist mit 45 Grundwasserme▀stellen, 2 gro▀en Unterdruck-WΣgelysimetern sowie mit zahlreichen Tensiometern und Saugplatten und einer Wetterstation ausgerⁿstet. Diese Infrastruktur erlaubt methodische Untersuchungen zur kleinrΣumigen Erkundung mit einer hohen rΣumlichen Aufl÷sung, wie sie vor allem im Altlasten- und Deponiebereich gefordert wird (Bild unten).
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Seit 1994 ist das Naturme▀feld im Besitz der Stadtwerke Heilbronn und wird gemeinsam von den UniversitΣten Tⁿbingen, Hohenheim, Karlsruhe und Stuttgart betrieben. Verantwortlich fⁿr das Naturme▀feld ist in Tⁿbingen Herr Dr. T. Ptak, der an der Konzeption und am Aufbau ma▀geblich beteiligt war.

Im Rahmen des vom Geologischen Landesamt Baden-Wⁿrttemberg bearbeiteten ôGeringleiter-Projektesö zur Untersuchung des Opalinustons als potentieller Deponiestandort wurde eine Reihe von Testfeldern eingerichtet, durch eine hohe Anzahl von Bohrungen erschlossen und mit aufwendigen Erkundungsmethoden untersucht. Die Arbeiten wurden durch einen Doktoranden des Lehrstuhls koordiniert und betreut. Das Me▀feld am Standort M÷ssingen wird durch den Lehrstuhl betrieben und steht fⁿr weitere Spezialuntersuchungen auf dem Gebiet der Geringleiter zur Verfⁿgung (Bild unten, Me▀stellenkopf wΣhrend eines Slug-Tests).

Im Jahre 1996 kamen das Naturme▀feld æLauswiesenÆ bei Tⁿbingen sowie, finanziert durch die DFG im Rahmen des Schwerpunktprogramms äGeochemische Prozesse mit Langzeitfolgen im anthropogen beeinflu▀ten Sickerwasser und Grundwasserô, das Naturme▀feld æGaswerk SⁿdÆ in Stuttgart in dem 15 Arbeitsgruppen aus 11 UniversitΣten zusammenarbeiten, hinzu.
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mike.herbert@uni-tuebingen.de - Stand: 28. Juli 1997